Das Yoga-Sutra bietet eine Art Leitfaden, eine Betriebsanleitung für dein Denken und Sein und gilt als die Grundlage des Yoga. Quasi wie die Bibel in der Kirche. Patanjali, der Verfasser des Yoga-Sutra wird deshalb oft als der «Vater des Yoga» bezeichnet. In den Yoga-Sutren wird der achtfache Pfad des Yoga aufgezeigt. Wir praktizieren im Westen jedoch meist nur den dritten Pfad – die Körperübungen (Asanas). Yoga ist deshalb für die meisten westlichen Menschen eine Art Fitnessprogramm, eine gute Übung um den Körper fit und beweglich zu halten. Doch Yoga ist sehr viel mehr, denn Yoga spielt sich nicht auf der Yogamatte ab, sondern auch in jedem Augenblick des echten Lebens.
Heute möchte ich dir einen Teil des zweiten Pfads vorstellen – die Niyamas. Darin werden fünf Prinzipen dargestellt für den Umgang mit sich selbst. Ein wichtiges Prinzip daraus ist
Santosha – die Zufriedenheit, Genügsamkeit oder Bescheidenheit.
«Wie wird das Wetter heute?» fragte ein Schüler. «So wie ich es liebe», antwortete der Meister. «Woher weisst du das?», wollte der Schüler wissen. «Ich habe die Erfahrung gemacht, dass nicht immer alles so ist, wie ich es will. Also habe ich gelernt, zu lieben, was ist. Darum weiss ich, das Wetter wird heute so, wie ich es liebe.»
Quelle Unbekannt
In unserem Innern ist immer Zufriedenheit und Glückseligkeit. Dies ist quasi unser natürlicher Zustand. Oftmals verschleiern wir diese innere Glückseligkeit mit negativen Gedanken, Erwartungen und Vorstellungen wie etwas zu sein hat, mit Vergleichen oder dem Einteilen der Dinge in «gut» oder «schlecht». Und so ist für mich Santosha die Grundlage um auch während einer noch andauernden Pandemie in ein glückliches, neues Jahr starten zu können. Ich nehme es mir als Monatsmantra, mich in Zufriedenheit, Genügsamkeit und Bescheidenheit zu üben. Übst du mit mir?
* santosha anuttamah sukha labhah*
Wer sich in Zufriedenheit übt, erfährt grenzenloses Glück.